Sammlung  Berlin-Briefmarken
Bitte hier klicken, wenn auch Sie eine Frage stellen wollen !
Fragen + Antworten
Fragen + AntwortenFragen Übersicht

730 Fragen und Antworten
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44
45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66
67
68
69 70 71 72 73
Bilder werden beim Berühren mit der Mouse vergrößert !
Frage:
23.08.2012
Sie schrieben in der Antwort auf
die letzte Frage, dass Charlottenburg der inoffizielle
Vorgänger der Versandstellen war.
Galt dies auch schon im Deutschen Reich und sind Marken mit Charlottenburg Stempel aus
dieser Zeit deshalb so häufig?
Jedenfalls sehe ich diesen Ort
immer wieder auf Stempeln.
Antwort:
Charlottenburg war auch der Vorgänger von Berlin 11, also dem zentralen Postamt, zu dem z.B. alle Briefkasteninhalte zur Abstempelung wanderten. Hier liegt also die Erklärung für die Häufigkeit. Im Handbuch habe ich unter "Berliner Postämter" einen Link zu Wikipedia gesetzt, in dem viele Erklärungen zu diesem Thema gegeben werden.
Frage:
22.08.2012
Frage: Hallo Herr Köpfer,
hier ein paar Anmerkungen von mir zu Ihrer Antwort auf die Fragen von Frank aus Berlin:
Sie arbeiten auf Ihren Internetseiten und in ihrem Buch sehr schön und verständlich heraus, worauf man alles achten muss, um Spaß am Briefmarkensammeln zu haben / wieder zu bekommen. Dabei heben Sie immer besonders die Qualität hervor, auf die man bei einer Sammlung unbedingt achten muss, damit man auch in Zukunft Spaß daran hat, und die vor allem die Voraussetzung für eine wertmäßige Stabilität bietet.
Auch Marken aus Neuheitenabonnements erfüllen erstmal die rein technischen Kriterien: postfrische Marken von der Versandstelle werden kaum Mängel aufweisen, und auch der Versandstellenstempel ist zentriert und absolut klar lesbar. Nur ist bei diesen Marken, wie sich aus der Vergangenheit heraus gezeigt hat, das Kriterium der Werthaltigkeit nicht erfüllt. Den Preis, den man für diese Marken bezahlt hat, wird man bei einem Verkauf heute und in Zukunft nie wieder erzielen können. Der Michelwert ist völlig utopisch, und bei Händlern werden oft unter Berufung auf diesen Wert immer noch völlig überzogenen Preise verlangt. Daraus sollte man für sich selber Konsequenzen ziehen. Ihre Preisvergleich-Seite und einige Beispiele auf Ihren anderen Internetseiten geben da ja schon erste Einblicke auch für Sammler, die noch keine eigene Recherche bei eBay angestellt haben.
Wenn man das alles berücksichtigt, spricht aus meiner Sicht eigentlich nichts dagegen, wenn sich jemand dazu entschließt, qualitativ einwandfreie Marken ohne irgendwelche Besonderheiten zu sammeln und diese z.B. für 1€ - 3€ pro komplettem postfrischen Bund- oder Berlin-Jahrgang aus den 60er oder 70er Jahren bei eBay erwirbt und sich damit beschäftigt. Wertmäßig wird sich da nichts mehr tun, aber für den Spaß an der Sache ist das eine hinnehmbare Ausgabe.
Vielleicht führt ja auch dieser Weg dann zu einer Spezialisierung bzgl. des Sammelgebietes und damit zu Q1. Nach den reinen Marktregeln hat Frank schon recht, dass der Preis bei steigender Nachfrage (mehr Q1-Sammlern) steigen wird und vielleicht einzelne Marken, die es jetzt noch zu erschwinglichen Preisen gibt, dann sehr viel teurer sein werden. Aber es gibt so viele verschiedene Spezialgebiete, die in sich auch noch so vielfältig sind, und es ist m.E. nicht davon auszugehen, dass die Masse der Sammler innerhalb kürzester Zeit alle dem Q1-Gedanken folgen, so dass dieser Effekt wohl nicht so schnell eintreten wird. Das Wissen über das, was man tut und der Qualitätsgedanke sollte die herausragende Rolle spielen, denn dadurch kommt die Freude am Sammeln von ganz alleine. Und sowohl an Information als auch an Anregungen für die eigene Sammlung gibt es dazu gerade auf Ihren Seiten genug zu erfahren.
Mit freundlichem Gruß
Joachim Brisch
Antwort:
Hallo Herr Brisch, damit, Bund-, Berlin- oder DDR-Einzel-Marken bei eBay zu einem Bruchteil dessen, was sie einst gekostet haben, zu kaufen, kann man tatsächlich nichts falsch machen. Ich gebe Ihnen weiterhin recht, wenn Sie sagen, daß aus einer solchen Sammlung irgendwann eine Speialisierung entstehen kann - hier sogar wird, denn ein solcher Sammler wird nicht die oft das Sammeln beendende Enttäuschung erfahren, daß er mit großem finanziellen Einsatz einen wertlosen Flop produziert hat: das wenige, daß er heute dafür bezahlt hat, bekommt er wahrscheinlich immer wieder zurück.

Bei vielen mir gestellten Fragen taucht immer wieder der Verdacht auf, Briefmarkensammeln sei ein Hobby, das man mit kleinem und kleinstem Geldbeutel, möglichst sogar ohne irgendeinen Aufwand erfolgreich gestalten kann. Das ist nicht der Fall, sollte es auch nicht sein. Wir sind ja keine Bildchen- oder Schrottsammler. Es gibt in allen Preisbereichen schöne "Seltenheiten", die, logisch, bei größerer Nachfrage teurer werden, womit aber doch genau das erreicht wird, was wir uns alle "erträumen".

Ich habe mehrfach geschrieben, daß ich der Meinung bin, daß in der Philatelie jegliches Sonderangebot wertloser Schrott ist, Schrott aufgrund fehlender Q1-Qualität. Sammelwürdiges dagegen ist knapp und Q1-Qualität bei weitem nicht in ausreichendem Maße vorhanden.

Wir Sammler müssen uns die Frage stellen, was wir mit unserem Hobby außer einer wunderbaren Freizeitgestaltung eigentlich erreichen wollen? Wollen wir unser mühsam verdientes Geld zum Fenster rauswerfen, mit irgendwelchen unsinnigen Käufen vernichten? Oder wollen wir in kleinste, kleine, größere oder größte und mehr oder weniger seltene Objekte investieren, die wir zu jeder Zeit problemlos wieder verkaufen können?

Die Intensität und den Erfolg unseres Hobby bestimmen wir selbst, aber bitte egoistisch.
Frage:
20.08.2012
Mi.-Nr. 637 mit FN 4:
Guten Tag, seit dem Tod meines Bruders habe ich mit mäßigem Erfolg, u.a. auch bei ebay, versucht, dessen Sammlung zu veräußern. Die Erfahrungen entsprechen dem, was Sie schreiben. Selbst hatte ich meine Briefmarken (UNO!) ca. 1990 in die Ecke gelegt. Nun bin ich über 60 und suche einen neuen Anfang mit wenig Kapitaleinsatz, wodurch ich auf Ihre Internetseite aufmerksam wurde. Zunächst war ich geneigt, Ihren Ausführungen bedingungslos zu folgen. Nun gibt mir das o.a. Ergebnis allerdings zu denken. Wenn sich Ihre Sammelart allgemein durchsetzt, ist es doch unerschwinglich, mit wenigen finanziellen Mitteln noch Spaß an der Freude zu haben. Dann habe ich hier auch die falschen Stempel gesehen. Von diesen (Charlottenburg) werden gerade bei ebay sehr viele angeboten. Wie entkomme ich dieser Gefahr? Prüfen lassen kann ich erst, wenn ich sie gekauft habe. Und selbst erkenne ich gar nichts. Wird mir Ihr Ratgeber hier helfen? Hatte überlegt, eine Berlin-Sammlung aufzubauen, ab meinem Geburtsjahr, UNO weitersammeln macht keinen Sinn, Totalverlust. Nach Ihren Ausführungen zu sammeln, scheint auch nicht zukunftsträchtig, da werden die Besonderheiten, die ich mir leisten könnte doch auch wieder Massenware. Oder habe ich da etwas mißverstanden? Grüße aus Berlin.
Frank


Antwort:
Hallo Frank, die Voraussetzungen sind gut. Sie haben die Erfahrung, daß sich die Marken Ihres Bruders nicht verkaufen lassen und offensichtlich schon 1990 erkannt, daß ABO-Sammeln, Müntefering würde gesagt haben, Mist ist. Ich ordne das auch nicht unter Briefmarkensammeln ein, sondern eher als Bildchensammeln. Und da ist jede Geldausgabe zu viel und wie sich herausstellte, Totalverlust.

Wer allerdings glaubt, daß man ohne Kapitaleinsatz etwas wertvolles schaffen kann, der irrt. Auch eine andere Einstellung muß sich ändern. Briefmarken werden nicht gesammelt, um komplett zu sein oder zu werden, da zählt nur Qualität – und die gibt es nicht umsonst. Und da wird ein Normalbürger, wie z.B. ich, automatisch auch an seine Grenzen stoßen, logisch. Dann muß man sich halt innerhalb dieser Grenzen bewegen – uns da gibt es nicht Enden wollende, uns Spaß bringende Möglichkeiten.

Die diskutierte MiNr. 637 mit FN 4 ist sehr selten und derartiges ist immer teuer. Hier allerdings unberechtigt, denn sie ist in der Zähnung geknickt – und so für mich nicht sammelwürdig.

Ihr Vorhaben, Berlin ab 1952 zu sammeln ist toll – nur ich würde mich nicht unnötig eingrenzen. Postfrisch und als Einzelmarken gibt’s da allerdings nichts groß Interessantes, es sei denn, Sie legen Wert auf Randstücke in all ihren Varianten. Noch mehr fesseln mich gestempelte (nach Möglichkeit zentrisch von normalen Postämtern) Briefmarken in erstklassiger Qualität. Hier sind allerdings auch die normalen, aber les- und in sofern prüfbar gestempelten Marken gesucht und eine tolle Alternative. Solche Marken sind keine Massenware, können es also auch nie werden. Sie sind im Gegenteil endlich, in also uveränderbarer, nicht verifizierbarer Menge vorhanden, sodaß selbst einfache Ware bald knapp werden wird.

Bezüglich der Charlottenburg-Stempel brauchen Sie keine Angst zu haben. Da gibt es zwar auch Fälschungen, aber die allermeisten sind echt. Charlottenburg war der damals noch inoffizielle Vorgänger der Versandstellen. Aufgrund seine weniger großen Häufigkeit ist er absolut sammelwürdig.

Bezüglich der Markenprüfungen der Tip: kaufen Sie entweder nur tiefstgeprüfte Ware (höhergeprüfte Ware ist nicht verkäuflich!) oder holen sich vorher eine Prüfgarantie (mindestens 1/2 Jahr)ein. Läßt sich ein Verkäufer darauf nicht ein, verzichten Sie einfach auf den Kauf.
Frage:
15.08.2012
Teil III aus Ben´s eMail:
Wie sehen Sie die Entwicklung des Marktes für solch wertvollere Stücke, wegen des starken Rückgangs der Sammlergemeinde und fehlenden Nachwuchses in jüngeren Generationen?

Eine spezielle Frage hätte ich auch noch bezüglich der aktuellen Angeboten Thailand Marken bei der 72 Auktion des Auktionhauses Gert Müller z.B. 4212F hier steht in der Beschreibung unter anderem „etwas flach gezähnt“. Ist dies der Grund warum die Ränder so ungleichmässig und naja „unschön“ für mich als Laien aussehen. Ich habe bei Ihnen gelesen z.B. das Nachgezähnte bzw. reparierte Marken seien so gut wie gar nichts mehr Wert, wie verhält es sich mit solchen flach gezähnten Marken?

Was würden Sie einen Laien wie mir raten, sollte ich mich dazu entschliessen mit dem Briefmarkensammeln anzufangen. Wie kann ich mir all das nötige Wissen bezüglich der Briefmarke ansammeln, bezüglich der Zähnung, der Wasserzeichen, wie man Briefmarken behandelt und wie nicht, bezüglich der Stempel und ob eine Marke repariert ist, oder nachgummiert wurde etc..

Antwort:
Der Rückgang der "Sammlergemeinde" betrifft nicht die sogenannten Q1-Sammler, also Sammler erstklassiger Sammlermarken, sondern "nur" den in den nächsten ca. 10 Jahren anstehenden, natürlichen Generationenwechsel. Die Zahl der Q1-Sammler dagegen wächst ständig, wodurch ich die Zukunft unseres Hobbys sehr positiv sehe.

"Wertvolle Stücke" sind im Übrigen nicht nur im hochpreisigen Bereich festzumachen. Der Begriff "wertvoll" wird in der Philatelie dem Umstand gerecht, daß Briefmarkensammeln in allen sozialen Schichten betrieben wird. So ist zu erklären, daß ein zentrisch von kleinen Postämtern gestempelter Berliner Satz "Industrie und Technik" in z.B. neuer Fluoreszenz vom "Otto-Normalsammler" ebenso wertvoll eingestuft wird, wie eine Maritius von denen, die "Briefmarkensammeln" als Kapitalanlage betreiben.

Wertvoll oder erstklassig bedeutet demnach nicht unbedingt auch teuer, sondern grundsätzlich erst mal z.B. "allen qualitativen Ansprüchen gerecht werdend". Da diese Ansprüche nicht einfach zu erfüllen sind, verliert das Briefmarkensammeln für den ersthaften Sammler den Nimbus der Massenhaftigkeit, wird im Gegenteil zu einem eingeschränkten Angebot, das die Nachfrage auf Dauer kaum befriedigen kann - mit der logischen Folge einer positiven Entwicklung.
Eben habe ich die Q1-Sammler angesprochen. Hier liegt eine Erfahrung zu Grunde, daß jede be- oder geschädigte ("etwas flach Gezähnt" oder, wie gerade bei ebay angeboten, "winzig nachgezähnt"), manipulierte oder ausschließlich für Sammler produzierte Objekte zwar vom Handel, hier auch Auktionshaus, zum Verkauf angeboten, jedoch nie mehr zurückgekauft wird. Das sind keine Sammelobjekte, ist nicht sammelwürdiger Schrott und damit, wenn man möchte, kalkulierbarer Totalverlust.

Wenn Sie für Spitzenmarken die richtigen Quellen nutzen und, gleich in welchem Wertbereich, relativ viel Geld bezahlen, können Sie einigermaßen sicher sein, Ihren Einsatz auch wieder rauszubekommen. Insofern relativiert sich die "Angst" vor zu hohen Ausgaben. Teuer, nein, immer ein Totalverlust wird es nur, wenn Sie von den Grundsätzen des Q1-Sammels abweichen.
Mein Rat würde lautet, lesen Sie meine Internet-Seiten gründlich und immer wieder - und geben sich dann diesem wunderschönen Hobby Briefmarkensammeln hin. Verharren Sie dabei absolut kompromißlos auf höchsten Ansprüchen, also Q1, also Klasse statt Masse - und suchen Ihren Vorteil.
Frage:
10.08.2012
Teil II aus Ben´s eMail:

Davor muss jedoch noch einiges geschehen - und ich viel lernen. Sie haben wie es scheint, viele Seiten aufgebaut und mit Leben gefüllt, auf denen es sicherlich sehr vieles für mich zu lernen gibt (hoffentlich komme ich in den nächsten Monaten dazu, mir einen Großteil durchzulesen. Wie ich sehe haben Sie auch ein Buch geschrieben, welches Sie vertreiben, vielleicht wäre das ja dann auch etwas für mich.

Ich wollte von Ihnen wissen, was Sie als langjähriger Sammler von Briefmarken-Auktionen halten (der größeren Auktionshäuser). Ich habe mir einige Kataloge zukommen lassen von verschiedenen Auktionshäuser. Dort werden häufig noch Preise erzielt, die über den Michelwert liegen bzw. zumindest rechnet man die Auktionsgebühren etc. noch auf den erzielten Preis drauf. In verschiedenen Foren im Internet etc. bin ich jedoch häufig auf die Meinung gestossen, dass die Michelwerte meist nur ca. 15 Prozent wirklich Wert besitzen und Händler diese Marken auch nur so günstig ankaufen würden. Werden bei solchen Auktionen wirklich nur solch hochklassigen Stücke angeboten?
Oder gibt es hierfür ganz andere Erklärungen?

Antwort:
Wissen ist eine grundsätzliche Voraussetzung für jegliches erfolgreiches Sammeln. Meine Internet-Seiten und auch mein Buch vermitteln Grundsätzliches wie auch Insiderwissen, das vom Sammler nur noch konsequent, nach Möglichkeit regelrecht halsstarrig umgesetzt werden muß. So wird es zu einem Hobby, das Spaß, Kurzweil - und, ohne das taugt keine Hobby, Wirtschaftlichkeit, also Erfolg vermittelt, wie es meiner Meinung nach kein anderes kann.

Die Michel-Spezial-Kataloge sind unabdingbares Handwerkszeug eines jeden Sammlers, die sogenannten kleinen Kataloge rausgeschmissenes Geld.

Die Michelwerte sind für uns Sammler völlig uninteressant, sie sind lediglich die Verkaufspreise des Handels, der uns Sammlern dann großzügig gestatten möchte, sie zu relativieren. Nein, es gibt keine gültigen oder gar verbindlichen Relationen. Sehr gut läßt sich das bei ebay beobachten, dort bieten sehr häufig fachkundige Sammler, die im einen Fall das Mehrfache des Michelpreises bieten im nächsten nur 5 % oder weniger davon, Schrott bleibt unverkauft. Nicht der Michel macht die Preise, sondern die, die dieses Hobby betreiben, die Sammler- und das ist nur bei Auktionen möglich.

Lesen Sie zu diesem Thema "www.briefmarken-literatur.de" und "www.briefmarken-handbuch.de/kataloge" z.B., sowie weitere Stichworte.

Sie merken, ich habe eine hohe Meinung von Auktionen und Auktionshäusern, denn dort wird geboten, was einem Sammler, nach Prüfung der Qualität, eine Marke wert ist. Die Auktionsgebühren, hier sollte der Sammler sich an Häuser halten, die KEINE unverschämten Aufschläge verlangen, sind normal und demzufolge zu akzeptieren. Diese Gebühren sind jeweils bekannt, der Sammler kann sich darauf ein stellen. Ganz anders beim Handel, der völlig willkürliche Aufschläge abzockt. Deswegen und aus vielen anderen Gründen ist der heutige Handel überwiegend als Quelle für den Briefmarkenkauf nicht geeignet. Meine Seite "www.briefmarken-preisvergleich.de" beweist, daß dort Aufschläge verlangt, die schlicht und einfach unmoralisch sind. Als Beispiel möchte ich die Firma Borek anführen, die den postfrischen Posthornsatz für € 1.950,-- anbietet, der bei ebay für um die € 700,-- zu haben ist. Das schlimme ist, es gibt Sammler, die diesen unverschämten Preis bezahlen - und dies eines Tages als Betrug definieren - und aus unserem schönen Hobby aussteigen.
Frage:
08.08.2012
Von Ben aus Berlin erhielt ich eine umfangreiche eMail, die ich ihm bereits beantwortet habe. Hier möchte ich die Fragen und Antworten in mehreren Teilen wiedergeben:

Hallo sehr geehrter Herr Köpfer,
ich schreibe Ihnen heute aus mehreren Gründen. Ich bin auf Ihre Seite gestossen und finde Sie sehr interessant. Ich wollte mir eine neues Sammelgebiet aussuchen und bin dabei auch auf die gute alte Briefmarke gestossen, jedoch nach einigem suchen und lesen eher abgeneigt gewesen, da sich dieses schöne Hobby für mich als zu unvorteilhaft für den Geldbeutel darstellte. Dabei ging es mir gar nicht um die vielen völlig überteuerten Briefmarken Angebote, welche „speziel für den Sammler“ herausgebracht werden und teuer verkauft werden, wohl wissend das es später für sie keinen Cent mehr gibt. Diese unschönen Dinge gibt es ja z.B. auch auf dem Münzmarkt usw. . Sondern eher um die Entwicklung des Gesamtmarktes und der Preise sowie des Sammlernachwuchses etc. wo ich hier einen katastrophalen Eindruck gewann. Ihre Seite jedoch ist der Grund, wieso ich mich doch noch nicht ganz dagegen entschieden habe und sogar mit den Gedanken spiele, mit dem Briefmarkensammeln zu beginnen, wenn auch nicht als Hauptgebiet meiner Sammelleidenschaft.




Antwort:
Das ist kein "katastrophale Eindruck", sondern ganz einfach Tatsache. Dieser Markt wird von der Briefmarkenlobby incl. des Sammlerverbands beherrscht, der "Standard"-Sammler ist lediglich nachwachsendes Melkvieh. Die Vereine bestehen aus älteren, meist unflexiblen, die Fehler ihrer Vergangenheit nicht eingestehen wollenden, überwiegend Männern, die an ihrer Art zu sammeln nichts mehr ändern werden. Das ist insofern nicht zu verurteilen, als das meiste dessen, was oft in 50 Jahren gewachsen ist, irreparabel ist: Berge extrem teuer erkauften wertlosen Schrotts. Zu verurteilen ist der Verband, der nichts dagegen tut, im Gegenteil, die Vereine dazu anhält, "ihrem" wenigen Nachwuchs ihre eigenen Fehler weiter zu vermitteln, in dem der z.B. zum Motivsammeln und zur Erstellung von Sammlungsrahmen für Ausstellungen erzogen wird. Dieser wertvolle Fundus Nachwuchs wird systematisch seiner Entwicklungsmöglichkeiten beraubt.

Aber, das alles ist kein Grund, sich gegen das Briefmarkensammeln zu entscheiden, denn die Philatelie besteht aus zwei Gruppierungen, das sind auf der einen Seite die Vereine, auf der anderen, eine große und immer stärker werdende "Parallelwelt" von Sammlern, die ihr Hobby erfolgreich und mit viel Spaß betreiben.
Frage:
02.08.2012
Ich habe aus zwei Jahrzehnten Briefmarken, Ersttagcouverts, Spezialitäten und möchte mich nun von dieser "Sammlung" trennen. Wie gehe ich da am besten vor.
Danke für eine Antwort.
Hermann Battaglia, CH 3700 Spiez
Antwort:
Standardsammlungen, also solche aus Abonnements, zumal auch FDC´s, sind kaum verkäuflich.

Wenn eine Sammlung gesuchte Spezialitäten enthält, ist bei Verkaufsabsichten anzuraten, diese gesondert z.B. über ebay zu verkaufen, da diese ansonsten in einer eh nur schwer zu verkaufenden Gesamtsammlung eher untergehen. So oder so, ist der Rest nur mit nervendem Ergebnis zu veräußern.

Bevor Sie jedoch Ihre Sammlung "verschenken", sollten Sie vielleicht überlegen, ob Sie sich den Spaß des Briefmarkensammelns nicht weiter gönnen wollen, indem Sie Ihre Sammlung qualitätsmäßig (Sie haben sicher meine diversen Seiten gelesen) für einen späteren Verkauf aufrüsten.

Ich habe unter Beachtung auch meiner negativen Erfahrungen genau so gehandelt.
Frage:
20.07.2012
Frage: Hallo Herr Köpfer,
kann / wie kann man bei einer Marke unterscheiden, ob die Marke eine glatte oder geriffelte Gummierung hat (z.B. Berlin 191) bzw. ob sie waagrecht oder senkrecht geriffelt ist (z.B. Berlin 131)?
Gruß Joachim Brisch
Antwort:
Hallo Herr Brisch, das kann man. Bei der MiNr. 131 ist klar zu erkennen, ob die Gummiriffelung waagerecht oder senkrecht verläuft. Bei anderen Marken, z.B. bei den Berliner Stadtbildern, die es mit geriffelter und glatter Gummierung gibt, sind die Unterschiede nicht immer so eindeutig zu bestimmen - da hilft dann oft nur der Vergleich mit vielen gleichartigen Marken und oft einem gedanklichen Kompromiß.
Frage:
18.07.2012
Hallo,

Ihre Internetseite gefällt mir sehr gut. Sie ist etwas einfach, aber funktionell und inhaltlich sehr anspruchsvoll.

Ich habe erst gerade mit dem Sammeln begonnen bzw. werte die Sammlung meines verstorbenen Vaters aus. Deshalb bin ich für Ihre Beiträge wirklich sehr dankbar.

Meine Frage: Sie verwenden immer wieder - wie selbstverständlich - das Wort \"nachzähnen\". Was bedeutet es. Auch im Internet konnte ich es nur im allgemeinen Sprachgebrauch finden. Nirgends einen Erläuterung.

Vielen Dank!
Antwort:
Da unser schönes Hobby sich durch alle Schichten jeglicher Coleur zieht, war einer meiner Ansprüche an die Internetauftritte der, sich möglichst einfach darin zurecht zu finden.

Zu Ihrer Frage: Briefmarken mit kurzen oder fehlenden Zähnen (auch mit jeglichen sonstigen Mängeln) sind wertlos und nicht sammelwürdig. Um Sammler zu täuschen, wird solcher Schrott gegen Entgelt repariert. Beim "Nachzähnen" werden die Zahnlöcher um einen kurzen oder fehlenden Zahn herum "vertieft", sodaß die Zähnung bei flüchtigem Hinsehen einwandfrei erscheint. Legt man zwischen dem ersten und letzten Zähnungsloch an eine solche Zähnungsreihe ein Blatt Papier, erkennt man solche "Vertiefungen" sofort. Wird eine komplette Zähnungsreihe "nachgezähnt", wird die Marke kleiner. Auch das erkennt man leicht, wenn man eine Originalmarke dahinter legt.

Die Briefmarkenlobby tut das lapidar als "völlig normal" ab, vielleicht sei es etwas "wertmindernd". Fakt ist jedoch, daß solche Marken von Händlern und Auktionatoren nicht gekauft werden.

Reparierte Marken sollten laut Vereinbarung gekenneichnet sein, was jedoch einmal nicht geschieht und zum Anderen von der Briefmarkenlobby ohne gringste Reaktion tolleriert wird - zum Schaden von uns Sammlern.

Ansonsten freut es mich, daß Sie die Sammlung Ihres Vaters weiterführen.

Viel Spaß dabei.
Frage:
14.07.2012
Liebe Briefmarkenfreunde,
was versteht man unter "übliche Gummibüge" ?

Mit freundlichen Grüßen

Rudolf Wahnsiedler
Antwort:
Die Gummierung der Briefmarken muß eine ganze Reihe von Anforderungen erfüllen. Beispielhaft seien hier nur "Gesundheitsunbedenklichkeit", Stichwort Ablecken (hier wurde schon mit verschiedenen Geschmacksrichtungen experimentiert), "Witterungsunempfindlichkeit" (hohe und höchste Luftfeuchtigkeit) und "gleichbleibende Konsistenz".

Das ging nicht immer gut, weswegen die Post bis heute immer wieder Versuche unternahm. Die eine oder andere Gummierungsart zeigt, trotz fachgerechter Aufbewahrung, irgendwann Alterungserscheinungen. Die Gummierung wird dann z.B. rissig, vergilbt, baut Spannung auf, was das Objekt sich zusammenziehen läßt (bügigkeit) oder greift gar das Papier an. In letzterem Fall wird empfohlen, die Gummierung vorbeugend zu entfernen.

Die Sammelwürdigkeit muß jeder Sammler für sich entscheiden - auf jeden Fall ist zu prüfen, ob eine "Üblichkeit" tatsächlich besteht.